Schleifstein, auch nach 15 Jahren ein echter Hochgenuß!
Als Exunterfränkin war ich dieses Wochenende in die Heimat gereist, der
Familie wegen, da entdeckte ich ein Plakat: Schleifstein, altbekannt und
einst von mir geliebt spielte im benachbarten Retzbach,-also nix wie hin.
Staunend setzte ich mich im wunderbar renovierten Retzbacher Rathaus auf
meinen Platz. Schleifstein und wohlgeordnete Plätze-das war neu für mich.
Meine Augen wurden größer als ich die Spieler, nach 15 Jahren immerhin,
quasi unverändert vom Aussehen her antraf.
Selbstgestaltete Inhalte, kurzweilig vorgestellt von den verschiedenen
Gruppenmitgliedern,wurden ernst und lächelnd, mit getragenen Mienen oder
empörten Gesichtern vorgestellt. Fast jedes Lied hatte seine kleine
Geschichte. Dabei begeisterten mich die Szenen an sich genauso wie die Art
des Vortragens.
Souverän und pointiert vorgetragen lauschten wir danach der musikalischen
Umsetzung- und nicht nur ich- alle Zuschauer waren begeistert.Gekonnt
beobachtete, kleine Szenen aus dem Alltag wurden mit Witz vorgetragen, Musik
und Text harmornisch aufeinander abgestimmt,von den sehr individuellen
Persönlichkeiten der Gruppe. Die verschiedensten Instrumente kamen zum
Einsatz, brachten die unterschiedlichen musikalischen Ansätze gut zur
Geltung. Jeder und jede der Gruppenmitglieder entfaltete seine eigene Figur.
Kleine Begebenheiten, egal ob es sich um das Karlstadter Schwimmbad, den
beinahen Tod des Försters Durmich oder den richtigen Zeitpunkt für den
Süßmost handelte, wurden sensibel aufgenommen, sehr unterschiedlich
musikalisch umgesetzt und in echtem und einfachem, unverfälschtem
Unterfränkisch vorgetragen.
Für mich als Besucherin ein Hochgenuß, ich wünsche mir sehr, dass uns dieses
Kleinod noch lange erhalten bleibt. Nächstes Jahr feiern sie 25jähriges-
kaum zu glauben und für mich sicher ein weiterer Grund, die Heimat wieder zu
besuchen.
20.10. Beate Amrehn