Wasser und Wein

        d
Wir wollen euch singen, 's is wirklich nit schön,

was zwischen dem Wein und dem Wasser geschehn.
        C
Sie taten sich fürchterlich streiten,
        d                             C   B   d
der Wein wollt das Wasser nit leiden.

        d                            (C)
Es spricht der Wein, ich bin so fein,
        C                            d
man schenkt mich in die Becherlein.
                                                   C   d
Man schafft mich vorn Wirt seinen Keller
   (F)                       C  (a)  d
und trinkt mich als Muskateller.

        g
Das Wasser, das schäumt: Du bist nit allein.
        d
Was würden die Leut ohne mich denn sein!
        g
Man braucht mich die ganze Wochen,
           F           g              A
zum Waschen, Sieden und Kochen.

Es spricht der Wein, ich bin so fein,
man führt mich in alle Länder hinein.
Man bringt mich vor Herren und Fürsten,
die alle gar sehr nach mir dürsten.

Das Wasser, das zischt: Was bildst du dir ein,
du meinst wohl, etwas Bessres zu sein.
Ich trage die Schiffe so prächtig und viel,
bring deine Herren (Kaiser und König) zu ihrem Ziel.

Es spricht der Wein, ich bin so fein,
man trägt mich in die Kirchen hinein.
Man nimmt mich zum Sakramente,
dem Kranken vor seinem Ende.

Das Wasser braust auf: Was glaubst du wohl,
bist wohl recht stolz auf dein’ Alkohol!
Man braucht mich zum Kindelein-Taufen,
und nit nur fürn Pfaff zum Besaufen.

Es spricht der Wein, ich bin so fein,
man pflanzet mich in die Gärten hinein.
Da lass ich mich pflegen und bauen
von Knaben und schönen Jungfrauen.

Das Wasser das kocht: Sieh’s endlich ein,
ich fließe in alle Weinstöck hinein!
Wär ich nit zu dir eingeronnen,
so wärst du im Sommer verbronnen.

Der Wein, der spricht, ich hör wohl nit recht,
ich bin der Meister und du bist der Knecht.
Sie wollten sich weiter noch streiten,
da mischte der Winzer die beiden.

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